Interview ARTvergnügen

 

  1. Warum malst du?

Nach der Ausübung von verschiedenen Berufen habe ich schlussendlich festgestellt, dass die Malerei und die Zeichnung das ist, wo ich mich am umfangreichsten einbringen kann. Hier sprudeln meine Ideen, hier kann ich mich austoben, ohne dass Schranken im Kopf und der Hierarchie mir den Weg versperren.

Außerdem finde ich den Gedanken schön, dass ich mit Bildern, die sich im Privatbesitz befinden, der nächsten Generation etwas hinterlassen kann, an das man sich gerne erinnert. 

 

  1. Wie hat sich deine Malerei entwickelt?

Als ich die Malerei noch als ambionierte Hobbymalerin ausgeübt habe, war mein Stil gegenständlich, es gab für mich nur diese eine Stilrichtung. Dass sich meine Darstellung dann geändert hat, habe ich dem Akademiestudium zu verdanken. Hier wurde ganz klar hinterfragt und beurteilt nicht nur vonseiten der Dozenten, auch die Einschätzung der Mitstudierenden floss immer auch in die Arbeit mit ein. Ein ganz wichtiger und auch notwendiger Schritt in meiner Entwicklung hin zu meiner heutigen Darstellungsweise.

 

  1. Wie nennst du deinen heutigen Stil?

Ich denke, dass ich mich heute zwischen der abstrahierten, surrealistischen und gegenständlichen Malerei bewege. Nicht zu gleichen Teilen, je nach Thema variiert mein Stil mal in die eine, mal in die andere Richtung. Ich bin heute spontaner, nicht so festgelegt

 

 

 

  1. Welche Themen sind wichtig für dich und deine Arbeit?

Ganz klar die Themen „Wasser / Natur“ und „Heimat“ mit all ihren vielschichtigen Möglichkeiten und Variationen nicht nur in der Darstellung, sondern und gerade auch in der Interpretation des Themas. 

 

  1. Welches sind deine wichtigsten Inspirationsquellen?

Beim Thema „Wasser / Natur“ ist es einfach die Beobachtung des Elementes Wasser beziehungsweise das genaue Hinschauen und das Einfangen von Momenten beim Durchstreifen der Natur mit der Kamera. Licht, Hintergrund, Stimmungen sind hier für mich ganz wichige Inspirationen.

Beim Thema „Heimat“ sind meine Quellen zunächst die eigenen Erinnerungen, aber auch die Erinnerungen anderer Personen, die sich in Gesprächen herauskristallisieren. Interviews aus dem Internet, Zeitungsartikel, Bilder aus alten Familienalben, Kindheit … da kommt einiges zusammen. 

 

  1. Wie entstand deine Serie „Verborgenes“?

Die Serie „Verborgenes“ hat ja das Thema Wasser als Ursprung und Wasser zieht mich immer wieder an. Den Anstoß, Wasser nicht in direkter Form abzubilden, sondern dem Betrachter Raum für die eigene Interpretation der Abbildung zu lassen, kam im Studium. Nicht alles zeigen, auch mal etwas den eigenen Gedanken überlassen. Außerdem kann ich bei der Serie „Verborgenes“ meiner bevorzugten Farbe blau viel Raum einräumen.

 

  1. An welchem Ort arbeitest du und wie hast du dich dort eingerichtet?

Ich arbeite im eigenen Atelier in Köln. Mein Atelier ist groß und in zwei Räume unterteilt, so dass ich die Möglichkeit habe, die Malerei von der Illustration und Zeichnung zwar räumlich zu trennen, jedoch jederzeit auf beide Bereiche zurückzugreifen. 

 

  1. Was brauchst du außerdem, um gut an deiner Kunst zu arbeiten?

Die Möglichkeit, Museen und Ausstellungen zu besuchen. Das ist hier in Köln aber kein Problem. 

 

  1. Was macht dir am meisten Freude an der Kunst?

Es ist nicht nur der Weg von der ersten Idee bis zur Realisation eines Bildes, auch die Gespräche mit Interessenten und Kunden finde ich immer wieder spannend. Und auch die Möglichkeit, mein Wissen weitergeben zu können in Vorträgen und im Unterricht.

 

  1. Und was nervt dich manchmal?

Ganz spontan: Der Satz „Meine Frau/Tochter… malt auch“. 

Aber mehr noch als der obige Satz die Tatsache, dass Kunst und Malerei so selbstverständlich umsonst sein sollen. Der Künstler soll alles alleine stemmen, Ausstellungshonorare sind nur sehr selten im Budget vorhanden. Bezahl-Galerien, Altersbeschränkungen bei Wettbewerben sind noch weitere Themen, die mich nerven. 

 

  1. Gibt es etwas, das du durch Kunst in den Menschen bewegen willst?

Ja gibt es: Ich möchte, dass die eigenen Erinnerungen wieder lebendig werden, dass wir uns erinnern, wo wir herkommen und was gewesen ist, wer wir sind. 

 

  1. Sprichst du gern mit anderen über deine Werke?

Ja, es haben sich bei Vernissagen und Atelierbesuchen schon sehr bereichernde Gespräche ergeben, an die ich mich sehr gerne erinnere. Ich gehe auch gerne in Gesprächen in Teilen auf meine Werke ein.

 

  1. Wie reagieren die Menschen auf deine Kunst?

Da ich ja an völlig verschiedenen Serien auch in der Darstellung arbeite, merke ich, dass Menschen, die sich für eine Serie interessieren, oft mit der anderen Serie erst mal nichts anfangen können.

Sie reagieren überrascht, erkennen sich ganz oft wieder, sehen Gegenstände, die auch bei ihnen wieder Erinnerungen wecken.

 

  1. Wie fühlt es sich an, dich von deinen Werken zu trennen?

Ich finde es jedes Mal wieder toll und es macht mich auch ein wenig stolz,  wenn Käufer sich mit meinen Bildern identifizieren. Ich habe dann auch kein Problem damit, mich von meinen Bildern zu trennen.

 

  1. Was machst du, wenn du nicht malst?

Spazieren gehen, fotografieren und vor allem golfen!

 

 

 

Sabine Di Martino

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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